DIE GESCHICHTE VON DER SONNE UND DEM MOND

(Eine Geschichte, die erklärt, wieso der Mond ständig hinter der Sonne herrennt und umgekehrt)

 

Vor vielen Milliarden Jahren, als es die Erde noch nicht gab, da trafen sich die Sonne und der Mond auf einer silbernen Sternenwiese. Sie hatten einander bisher nicht bemerkt, aber als sie plötzlich voreinander standen, da erkannten sie, dass sie zusammengehörten. Ihre Liebe war so unendlich wie das Universum, und sie versprachen sich, einander nie mehr zu verlassen. Sie waren glücklich. Die Sonne schien viel heller als sie es vorher getan hatte, und der Mond strahlte stärker und leuchtender sein milchweißes Licht aus als jemals zuvor.

 

Eines Tages entstand die Erde. Die Erde war ein schöner Planet, es gab Wasser und Berge und fruchtbares Land. Doch die Erde war noch dunkel. Und als die Sonne und der Mond die Erde betrachteten, da sagten sie wie aus einem Munde:

 

"Sieh nur, dieser Planet ist etwas Besonderes. Aus ihm sollte man etwas machen!"

 

Die Sonne und der Mond waren schon sehr alt und weise, daher wussten sie auch, dass ein Planet nicht nur Wasser und Berge und Land braucht, wenn Leben auf ihm entstehen soll, sondern auch Licht und Wärme, Tag und Nacht.

 

"Wir lieben uns", sagte die Sonne, "aber wir haben auch Aufgaben in diesem Universum. Lass uns diesem Planeten helfen, damit er lebendig wird. Ich will zu diesem Planeten gehen und ihm am Tag Licht und Wärme geben."

 

"Ja, du hast Recht", sagte der Mond, "wir alle haben eine Bestimmung in unserem Dasein. In der Nacht, in der Dunkelheit, will ich den Menschen und Tieren, die bald auf dieser Erde leben werden, ein Licht und ein Wegweiser sein, damit sie sich nicht fürchten."

 

Und so machten sich die Sonne und der Mond auf den Weg zur Erde und taten, was sie beschlossen hatten.

 

Bald tummelte sich auf der Erde reges Leben. Erst entstanden die Pflanzen im Wasser und auf dem Land, dann die Tiere, und schließlich gab es auch die Menschen, die das Land bewohnten und den Boden urbar machten. Der Planet blühte und gedieh.

 

Die Sonne und der Mond aber konnten nun nicht mehr beieinander sein...(...)

 

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